Zum Inhalt springen

Novene vor dem Festtag des heiligen Benedikt von Nursia am 11. Juli

6. Tag - BETE UND ARBEITE

Gott suchen, nennt Benedikt den wesentlichen und einzigen Grund für das Leben seiner Mönche. Jeder Neuankommende wird geprüft, ob er wirklich Gott sucht
(RB 58,7).

Gott zu suchen, zeigt sich vor allem im Gebet. Entsprechend altchristlicher Überlieferung hat Benedikt deshalb dem Gebet eine feste Ordnung gegeben und bestimmt, dass die Mönche den Tag mit gemeinsamen Gebetszeiten beginnen, begleiten und vollenden.

Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden. (RB 43,3)

Es geht ihm dabei um die Anbetung und den Lobpreis Gottes in der Gemeinschaft. Aber auch das ganz persönliche Gebet des Einzelnen erwähnt er. „Auch wenn sonst einer still für sich beten will, trete er einfach ein und bete …mit wacher Aufmerksamkeit des Herzens“ (RB 52,4).

Viele Menschen klagen in unserer Zeit über die krank machende Hektik des Lebens und die Überforderung in der Arbeit. Diese Situation ist der Zeit Benedikts ähnlich. Er lebte in einer unruhigen Zeit des Umbruchs und Niedergangs. Einen der Grundsätze für die tägliche Arbeit finden wir im Kapitel über die Handwerker.

Ut in omnibus glorificetur Deus (RB 57, 9):

Gott soll in allem verherrlicht werden, nicht nur in den Zeiten des Gebetes, sondern auch in der Arbeit und im Alltag. In einem langen Kapitel (RB 48) setzt er eine sinnvolle Ordnung für die Handarbeit und die Lesung fest. Er begründet den Sinn der Arbeit mit einem einfachen Satz: „Müßiggang ist der Feind der Seele“.

Aber auch das Gegenteil kann eintreten, dass Armut oder Ortsverhältnisse die Mönche zwingen, hart und körperlich zu arbeiten. Er tröstet sie mit dem Beispiel der Apostel und gibt maßvolle Anordnungen mit Rücksicht auf die Schwächen einzelner. So bringen eine sinnvolle Ordnung und der regelmäßige Wechsel von Gebet, Lesung und Arbeit in das Leben äußerlich und innerlich ein gesundes Gleichgewicht. Gebet und Arbeit stehen in der monastischen Überlieferung nicht getrennt nebeneinander, sondern durchdringen sich gegenseitig. Sich dabei der Gegenwart Gottes bewusst zu sein, gibt dem Gebet und auch der Arbeit Ausgewogenheit und Erfüllung.

Gott, unser Vater, alles Gute kommt von dir.
Schenke uns die Kraft, dich täglich im Gebet zu preisen
und in der Mühe der Arbeit an deinem Schöpfungswerk
teilzunehmen und dich zu verherrlichen.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.
Amen


Text: Sr. Maria OSB


Wir senden ihnen die Gebetsimpulse gern per Mail zu.
Unter folgender Adresse können Sie sich an- oder abmelden bzw. ein Feedback senden: st.walburg.impulse(at)bistum-eichstaett(dot)de