5. Tag - BARMHERZIGKEIT
„Gott ist die Liebe“, sagt der heilige Johannes (1 Joh 4,16b). Heute erinnert uns Papst Franziskus immer wieder daran, dass wir uns von Gott lieben lassen sollen. Und wenn wir diese Liebe Gottes tief erfahren, dann sind auch wir fähig zu lieben und barmherzig zu sein. Diese Liebe und diese Barmherzigkeit sind keine Sentimentalität, sondern das wichtigste Gebot des Herrn, der für uns am Kreuz sein Leben hingegeben hat.
Die Heiligen haben das klar verstanden und diese Liebe Gottes und die Barmherzigkeit gegenüber anderen hat ihr Leben sehr konkret geprägt. So war es mit dem heiligen Benedikt. Der ernste und asketische Patriarch der Mönche war auch und vor allem ein Mann der Liebe. Die Strenge seines Lebens war gegründet auf diese Liebe Gottes und die Nächstenliebe, die in seinem Herzen glühte. Sogar die Wunder, die Benedikt in seiner Lebensbeschreibung zugeschrieben werden, waren immer Wunder der Barmherzigkeit: er rettete, er tröstete, er half, er gab.
In seiner Regel können wir immer wieder seine Sorge und Güte für die anderen - besonders die Kranken, die Sünder, die Arme und Schwachen - spüren.
Das Fundament ist, sagt Benedikt: „Der Liebe zu Christus nichts vorziehen“
(RB 4,21) und darauf folgt die Konsequenz: „Alle Menschen ehren“ (RB 4,8).