2. Tag - HÖREN
Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters,
neige das Ohr deines Herzens. (RB Prolog 1)
So beginnt die Regel unseres hl. Vaters Benediktus. Er wählte Hören (obsculta) als erstes Wort an den Leser seiner Regel. Was bedeutet es, zu hören? Mit Hören ist ein aufmerksames Lauschen und Aufnehmen des Wortes gemeint.
St. Benedikt führt dann den Satz mit, neige das Ohr deines Herzens, weiter. Hören ist aktiv und engagiert – nicht nur die Wahrnehmung eines Wortes. Das Herz kann gesehen werden als Symbol unserer Seele, unserer Liebe. Durch Hören machen wir Platz für Gott: Vacare Deo, frei sein für Gott (cf. RB 48), so dass Gott Raum in uns findet.
Dies ist der Anfang einer immer tieferen Beziehung zu Gott. Jeder Mensch ist eingeladen zu einer pers?nlichen Beziehung zu Jesus Christus. Wie können wir alles entfernen, was das Hören mit dem Ohr des Herzens verhindert?
Die grundlegendste und beste Antwort ist das Gebet: Gebet, das Zeit hat für ein ruhiges Verweilen und Zuhören. Wie in jeder Beziehung muss man Zeit für einander haben. Und, wie in jedem Gespräch, muss man Zuh?ren k?nnen, damit man hört, was der andere spricht. So wird das Herz offen für das, was Christus uns sagen will.