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23.05.2024

"Ökumenischer" Konventausflug 2024

Inzwischen bereits alter Tradition folgend, brachen wir am Donnerstag in der Pfingstwoche, 23. Mai 2024, zu unserem alljährlichen Konventausflug auf. Diesmal sollte es eine entspannt-gemütliche Tour in die nähere Umgebung sein, um nicht allzu lange Zeit im Auto verbringen zu müssen, rückblickend kann man ihn auch als "ökumenischen Ausflug" bezeichnen. Schon lange war bei einigen Schwestern den Wunsch da, die im nahegelegenen idyllischen Schambachtal bei Treuchtlingen gelegene Gunthildis-Kapelle zu besuchen.
Die 1995 fertiggestellte ökumenische Sankt Gunthildiskapelle - auch Schneckenhaus Gottes genannt - liegt bei dem Dorf Suffersheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Die Kapelle entstand auf Privatinitiative katholischer und evangelischer Christen und wird von einem Förderverein auf ökumenischer Basis getragen. Sie ist sozusagen der Nachfolgerbau einer mittelalterlichen Wallfahrtstätte, deren Grundmauern ein paar Meter westlich von der neuen Kapelle noch zu sehen sind.
Nachdem die nötigsten Arbeiten im Haus erledigt waren und wir - Dank der Unterstützung einiger wertvoller freiwilliger Helfer, die die Stellung hielten - gegen 9.30 Uhr über die B13 Richtung Schambachtal aufbrechen konnten, strahlte die Sonne von einem weiß-blauen Himmel und verhieß bestes Ausflugswetter. Zu den klösterlichen Chauffeusen mit unseren beiden Autos standen Herr Spiritual Tobias Göttle und Herr Schwindl, Bruder unserer Sr. Michaela, pünktlich mit ihren Autos bereit, um alle ausflugswilligen Schwestern abzutransportieren.
Der malerische Wanderpfad, der von einem kleinen Parkplatz im Schambachtal zur Gunthildiskapelle führt, weckte mit stattlichen Eichen und seltenen Blumen am Wegesrand sofort Urlaubsgefühle. Nach eingehender Erkundung der Kapelle und der Vorgänger-Ruinen, machte sich ein Teil der Wanderer noch zum nahen Gunthildisbrünnlein auf, das aus dem Berghang entspringend in die Schambach plätschert - mehr Idylle geht fast nicht. Wer schlechter zu Fuß war, konnte auf einer der Bänke im Umkreis der Kapelle Sonne tanken. Als sich dann noch bei unserem gemeinsamen Gesang der Mittagshore um 11 Uhr ein renitenter Kuckuck zwischen jedem Psalmvers zu Wort meldete, war jedem Ausflüger klar geworden: das ist Natur pur!
Gegen Mittag ging es dann weiter auf der B2 in Richtung Monheim. Sr. Caritas hatte - Dank ihrer früheren Arbeitsstelle bei der Firma Hama in Monheim - noch einige Beziehungen dorthin, so war ihre ehemalige "Stammkneipe" (Zitat Herr Spiritual) Pizzeria Roma die erste Anlaufstelle. Dort liessen wir uns ein gutes, italienisches Mittagsmahl schmecken, freundlich bewirtet von der sizilianischen Inhaber-Familie. Mancher war zwar mit der Größe seiner Pizza etwas überfordert, aber wozu gibt es Pizzaschachteln zum Mitnehmen.....
Ein kurzer Bummel durch Monheims kleines aber durchaus sehenswertes "Zentrum", bei dem wir tatsächlich das Storchenpaar in seinem großen Nest auf dem Stadtturm bewundern konnten, führte uns zur Stadtpfarrkirche St. Walburga, wo uns Ortspfarrer Michael Maul bereits erwartete. Nach einer kurzen Führung durch die schöne Kirche, die in einer Seitenkapelle eine kostbare Walburgastatue birgt, durften wir auch noch den ehemaligen Kreuzgang des früheren Benediktinerinnenklosters Monheim besichtigen. Ein eindrucksvolles Zeugnis der geschichtsträchtigen Verehrung unserer großen Diözesanheiligen Walburga, die einem auch in Monheim immer wieder in Form von Statuen oder Wandfresken begegnet.
Zum Abschluß unserer Reise spazierten wir die kleine Anhöhe im Norden Monheims - den Petersberg - hinauf, wo die evangelische Peterskapelle ihren Platz hat. Hier befand sich im 8. Jh. die Hauptkirche Monheims, die nach dem Bau der Klosterkirche nur noch Filialkirche war. 1542 mit der Einführung der Reformation in Monheim wurde die Kapelle säkularisiert. 1666/67 wurde die heutige Peterskapelle als schlichter, rechteckiger Bau neu errichtet. Die St. Walburger Nonnen wurden nun bereits im evangelischen Gemeindehaus "Martin Luther" erwartet. Überaus herzlich wurden wir hier an die Kaffeetafel einer bunt gemischten Gruppe Monheimer Bürger(innen) eingeladen und bewirtet. Nachdem wir von einem Mitglied des Kirchenvorstands begrüßt worden waren, stellte Sr. Elisabeth den sehr interessierten Anwesenden kurz das Kloster St. Walburg vor. Sr. Johanna gab an der Orgel in der Kapelle - zur Freude aller Anwesenden - noch ein kleines Orgelkonzert zum Besten und nach einem ausgiebigen "Fotoshooting" von allen Seiten, machten wir uns wieder auf den Heimweg. Dankbar für einen rundum geglückten, fröhlichen Ausflugstag mit vielen schönen Begegnungen werden wir die gastfreundlichen Monheimer in bester Erinnerung behalten.