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13.04.2020

„Er ist nicht hier“

Geschmücktes Hl. Grab in der Heilig-Kreuz-Kirche beim Eichstätter Ostenfriedhof

An Ostern feiern wir die Auferstehung – aber die erste Osterbotschaft war ja die vom leeren Grab Jesu.

Bei der Betrachtung der Auferstehungsberichte im Evangelium habe ich versucht, mir vorzustellen, das Grab eines Familienmitglieds sei kurz nach der Beerdigung offen und leer gefunden worden. Wie würde ich mich fühlen? Sicher reagierte ich eher mit Schrecken und Entsetzen als mit Freude. Wie Maria von Magdala würde ich weinen (Johannes Kapitel 20). Verzweifelt würde ich jeden fragen, egal ob Passanten oder Gärtner, ob man weiß, was mit dem Toten geschehen ist.

Der Satz “Er ist nicht hier” ist auch Teil der Ostererfahrung und Osterbotschaft. Im Markusevangelium (Kapitel 16) finden die Frauen am leeren Grab nicht Freude und Trost, sondern Schrecken und Entsetzen.

„Er ist nicht hier.“ So könnten sich vermutlich mehrere Menschen äußern, die gerade in Zeiten der Not aus der Feier des Gottesdienstes Stärke holen möchten, und in der jetzigen Corona-Krise in leeren Kirchen stehen, oder allein zu Hause Ostern feiern müssen.

Doch Er ist hier – bei uns, mit uns, unter uns, mitten in der Verzweiflung und Einsamkeit.

Durch alle Herausforderungen unserer Zeit wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen neues Leben, neue Hoffnung, und neue Freude durch die Auferstehung unseres Herrn.

+M. Hildegard Dubnick OSB

 

Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.
Mt 28.6