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25.02.2025

Walburgafest: Bistumsheilige als Pilger der Hoffnung

Bischof Hanke predigt beim Walburgafest. Foto: Gabi Gess/pde

Bischof Gregor Maria Hanke predigt beim Walburgafest. Im Hintergrund zwei der Konzelebranten, der Weltenburger Abt Thomas M. Freihart und Domkapitular em. Franz Mattes. Foto: Gabi Gess/pde

M. Elisabeth Hartwig beim Walburgafest. Foto: Gabi Gess

Inmitten von Vertreterinnen des Katholischen Deutschen Frauenbunds: Äbtissin Mutter Elisabeth Hartwig. Foto. Gabi Gess/pde

Eichstätt. (pde) – Die fünf Monate alte Luzia betrachtet mit großen Augen das Geschehen um sich herum. Warm eingepackt ist sie mit Mama Alexandra am Hochfest der Bistumspatronin zur Abtei St. Walburg gekommen. Oma Walburga Niefnecker, die ebenfalls mit dabei ist, erzählt: „Ich bin früher schon mit meiner Mutter beim Walburgafest gewesen, und wir führen die Tradition weiter“. Eine Tradition, die bis heute Gläubige aus allen Teilen des Bistums am 25. Februar nach Eichstätt führt.

Die Abteikirche ist bis auf den letzten Platz besetzt, als Bischof Gregor Maria Hanke die Gottesdienstgemeinde im Namen der Äbtissin, Mutter Elisabeth Hartwig, und des Konvents willkommen heißt. Traditionell nehmen am Walburgafest auch Vertreterinnen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) teil. Unter den Konzelebranten begrüßt der Bischof besonders den Abt der Benediktinerabtei Weltenburg, Thomas M. Freihart.

Ausgangspunkt bei der Predigt des Bischofs ist das Motto des Heiligen Jahres: „Pilger der Hoffnung“. Auch die Eichstätter Bistumspatrone, die Geschwister Willibald, Wunibald und Walburga, seien solche Pilger der Hoffnung gewesen, stellt Hanke fest. An ihnen, die ganz unterschiedliche Pfade beschritten, zeige sich: „Gott kennt viele Wege, um sein Ziel zu verwirklichen – den Menschen Hoffnung, Zukunft und Erlösung zu schenken. Jeden von uns kann er brauchen“.

Dazu bedürfe es, so wie bei den Bistumspatronen, der Haltung des Hörens. Doch „wir hören nicht mehr, weil so unendlich viel auf uns einprasselt. Wir hören Gerüchte, Gerede übereinander, werden überflutet mit Nachrichten im Internet“. Und unter Dialog verstehe man oft nur noch das Durchsetzen der eigenen Ansichten: „Wir gehen mit vorgefassten Meinungen aufeinander zu“.

„Wer wirklich hört, kommt ins Gehorchen“

Hören aber „geht anders“, so Hanke. In Bezug auf Gott bedeute es, sich einzulassen auf die Gewissheit, „dass er mit uns redet“ – nicht nur durch die Heilige Schrift, sondern auch durch andere Menschen, durch Ereignisse im Leben, durch das eigene Gewissen. „Und wann immer er spricht, ruft er mich heraus aus meinem Ego, meinen Vorurteilen und fragt zugleich: Wo ist dein Bruder, deine Schwester?“

Wer wirklich höre, führt der Bischof den Gedanken fort, „kommt ins Gehorchen“. Damit sei nicht gemeint, sich unter Druck gesetzt zu fühlen, sondern „sich zu entscheiden, das Gehörte umzusetzen“. Der Satz „Dein Wille geschehe“ komme Betenden leicht über die Lippen, und doch „haben wir Angst, dass Gott uns etwas wegnimmt“. Entscheidend sei jedoch, „dass Gott mir letztlich mehr schenkt als er mir nimmt.“ Diese Gewissheit helfe auch in bitteren Momenten des Lebens: „Bleiben in der Dunkelheit, nicht davonlaufen. Das kann ich nur, wenn ich erfüllt bin von Gottvertrauen“.

In den anschließenden Fürbitten, vorgetragen von Evelyn Braun vom KDFB-Diözesanvorstandsteam, werden die Menschen in der Ukraine und anderen Kriegsgebieten ebenso ins Gebet eingeschlossen wie der erkrankte Papst Franziskus. Nach dem Gottesdienst, in dem der Bischof einen vollkommenen Ablass spendet, bildet sich im Pfortenbereich des Klosters St. Walburg eine lange Schlange. Gegen eine Spende werden kleine Fläschchen mit Walburgisöl verteilt. Dort, wo sich diese Flüssigkeit sammelt – am Grab der Heiligen –, verweilen unterdessen viele Gläubige in stillem Gebet. Schließlich, so hatte der Bischof eingangs betont, seien wohl alle Pilgerinnen und Pilger mit Anliegen gekommen. „Sie dürfen sie in die Hände der heiligen Walburga legen, die sie weitergibt“.