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31.03.2020

Klausuriert

Ganz unabsichtlich machen viele Menschen auf der Welt in diesen Tagen„Kloster auf Zeit“ – wenigstens in dem Sinn, das sie nicht beliebig aus der Wohnung heraus dürfen. Als Nonnen haben wir den Vorteil, dass wir es gewohnt sind, innerhalb einer Klausur zu leben. Nur aus einer begrenzten Anzahl von Gründen auszugehen, ist für uns nichts Neues.

Wie wirken sich die Ausgangsbeschränkungen auf unser Leben aus?

Die Ausgangssperre in Bayern hat durchaus unsere Arbeitsbereiche beeinflusst. Da die Schulen geschlossen sind, arbeiten unsere Lehrerinnen, wie viele andere Menschen, übers Internet oder vom Home Office. Das Gästehaus und der Laden sind zu, was finanzielle Folgen auch für unsere Abtei hat. Eine Sorge, die wir derzeit mit vielen anderen teilen.

Andererseits hat sich unser Tagesablauf durch die Coronakrise kaum geändert. Das Stundengebet geht weiter: wir treffen uns wie üblich im Chor (allerdings mit größerem räumlichen Abstand)  mehrmals am Tag, den Lobpreis Gottes in Psalmen zu singen und das Wort Gottes in der Heiliger Schrift zu hören. Hier zeigt sich der Wert des Gebets, aber auch der Wert eines regelmäßigen Tagesablaufs. Der feste Zeitplan des Chorgebets ist der Rahmen, innerhalb dessen die Besonderheiten jeden Tages ihren Lauf nehmen.

Beten wir weiterhin für die Gesundheit und Frieden aller, und dass aus dieser erschreckenden Krise auch etwas Gutes kommt.

+M. Hildegard OSB