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05.05.2021

Die Richtige Quelle

Das Wasser, das ich  geben werde, das wird eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.Joh. 4.14

Der Heilige Geist ist immer in Bewegung – er ist wie der Wind, wie eine Flamme, wie fließendes Wasser. Cyrill von Jerusalem schreibt:

Warum nennt nun Christus die Gnade des Geistes Wasser? Weil alles durch Wasser besteht, weil das Wasser Pflanzen und Tiere hervorbringt, weil das Wasser vom Himmel herabregnet, weil es in einer Gestalt erscheint, aber vielfältige Wirkungen hat. Anders ist seine Wirkung in der Palme, anders in Weinstock, anders in allen übrigen Wesen. Es hat die eine Gestalt und ist nicht von sich selbst verschieden. Der Regen ist nicht anders, ob er hier oder dort niedergeht. Aber er passt sich der Eigenart der Wesen an, die ihn aufnehmen, und für jedes ist er nützlich. So ist es auch mit dem Heiligen Geist.

Die Sorge um genügendes Wasser ist ganz aktuell, sogar für uns hier in Mitteleuropa. Man freut sich auf Regen. Überall in der Welt wird es immer deutlicher, wie sehr das Leben vom Wasser abhängt. Daher ist dieses Bild vom Hl. Geist als Wasser sehr treffend.

Der Prophet Jeremias schildert ganz anschaulich den Gegensatz im Kapitel 2, Vers 13. Da sagt Gott:

Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten.

Nicht nur, Gott verlassen; nicht nur, eigene Zisternen gegraben – sogar Zisternen mit Rissen, die gar nicht den eigentlichen Zweck, Wasser zu halten, erfüllen können. Wenn in mir alles trocken und dürr zu sein scheint, prüfen wir uns zuerst einmal selbst: Was in mir blockiert oder versperrt den Strom des lebendigen Wassers? Habe ich ein Damm errichtet? Wo lasse ich mich vom Geist gar nicht berühren?

Dieses lebendige Wasser strömt nicht nur für uns, sondern soll anderen auch dienen, durch uns. So im Johannesevangelium, wo Jesus sagt,

Johannes 4,14: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.

Wir müssen unseren Glauben ständig pflegen. Bemühen wir uns, unsere Freude an Gott frisch und blühend zu halten. Holen wir uns immer wieder lebendiges Wasser von der Quelle des Heiligen Geistes. Durch die Heilige Messe, durch die eucharistische Anbetung, durch unser persönliches Gebet schöpfen wir Wasser aus dieser unerschöpflichen Quelle.


M. Hildegard Dubnick OSB