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01.02.2021

Ausschau nach Christus halten

Das Fest der Darstellung des Herrn im Tempel, im Lukas Evangelium 2, 21-40 geschildert, wird am 2. Februar gefeiert. Im Volksmund heißt das Fest noch „Mariä Lichtmess“ – die Kerzen und Lichter erinnern an die Worte des heiligen Simeon, der das Jesuskind als Licht der Völker begrüßt, „Lumen ad revelationen gentium.“

Jede Kerze erinnert an die Osterkerze, die das Licht des Heils versinnbildlicht. Bei vielen Riten in der Kirche – Taufe, erste Kommunion, Ordensprofess – halten wir Kerzen, um uns bewusst zu machen, dass Christus, der Heiland, uns durch diesen Vorgang besonders nahe kommt.

Daher passt es gut, „Lichtmess“ als Tag des geweihten Lebens zu feiern. Durch die Taufe ist das Leben jedes Christen Gott geweiht; durch Ordensgelübde, oder durch die Weihe zum Priester- oder Diakonenamt, werden Christen auf eine besondere Weise für den Dienst Gottes geweiht. Ordensleute werden berufen, sich besonders der Gottsuche zu widmen – auf ihn zu warten, nach ihm zu schauen. Die beiden alten Leute im Tempel, Simeon und Hannah, haben Jesus als Christus erkannt, weil sie auf den Messias gewartet haben, immer wieder nach ihm ausgeschaut haben.

Jeder Christ ist berufen, gewissermaßen Prophet zu sein, Ausschau nach Christus zu halten. Jeder ist auch berufen, Missionar zu sein, um das Licht Christi in die Welt zu tragen, die Liebe Gottes sichtbar zu machen, die Freude am Herrn weiter zu geben.

M. Hildegard Dubnick OSB