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16.01.2022

Aus der Not

Am 2. Sonntag im Jahreskreis hören wir im Evangelium (Joh 2) die vielschichtige, inhaltsreiche Geschichte der Hochzeit zu Kana. Der Wein ist aus – die Mutter Jesu macht ihn darauf aufmerksam. Den Gastgebern stehen nur leere Krüge zur Verfügung.
Jesus sorgt nicht nur dafür, dass der Wein nicht ausgeht, sondern schenkt den Gästen noch besseren Wein. Aus unserer Not, aus unserer Leere, bringt uns Jesus eine Überfülle am Segen entgegen.
Ähnlich ging es der armen Witwe von Sarepta, als sie Elia um Brot bittet (1. Könige 17):

12 Sie sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will’s mir und meinem Sohn zubereiten, dass wir essen – und sterben.
13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mach’s, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir’s heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen. 14 Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der Herr regnen lassen wird auf Erden. 15 Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag. 16 Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch Elia.

Gottes Fülle kam ihr entgegen, damit sie mehr als genug bekam.
So möge es auch uns gehen. Lasst uns unsere Nöte, Mängel und Schwächen voll Vertrauen zum Herrn bringen. Stellen wir unsere leere Krüge vor ihn auf. Dann lassen wir uns überraschen!

M. Hildegard Dubnick OSB