990 Jahre Abtei St. Walburg
Der 24. Juli - eigentlich ein "unscheinbares" Datum - ist für die Abtei St. Walburg von großer Bedeutung: für diesen Tag ist die Stiftung unseres Klosters durch Graf Leodegar, einen Eichstätter Domherren, urkundlich belegt.
Am 24. Juli 2025 feierten wir sozusagen "in aller Stille" die Geburtsstunde der Abtei St. Walburg. In schwesterlicher Runde gab's am Vorabend im Garten leckeres Eis, aber in erster Linie gedachten wir "unserer" Stiftung natürlich im Rahmen der morgendlichen hl. Messe - im Grunde DAS Ereignis des Tages, das allein vor Gott zählt.
Nachdem das tausendjährige Jubiläum ja schon in greifbare Nähe rückt, konzentrieren wir uns lieber jetzt schon darauf, das Jahr 2035 gebührend zu feiern, denn auf eine solch lange Geschichte können wirklich nicht viele Klöster zurückblicken!
Ein Reporter unserer Heimatzeitung "Donaukurier" nahm die 990 Jahr-Feier zum Anlass, der Abtei einen Besuch abzustatten. Er hatte sich Gespräche mit einigen Mitschwestern gewünscht, ebenso die Teilnahme an unserer Vesper. In einem äußerst wohlwollend verfassten Artikel über fast eine ganze Seite, die in der Ausgabe vom 24. Juli erschien, wurde immer wieder deutlich, daß das Gebet durch die Jahrhunderte, sozusagen die "durchbeteten Mauern", bis zum heutigen Tag eine tragende Kraft für die Nonnen darstellt. Ebenso betont wurde das Geschenk der täglichen Eucharistiefeier, die - bei aller Aktion - die Mitte und das Zentrum des Klosterlebens in St. Walburg bildet. Im folgenden können Sie einen Auszug aus dem Artikel nachlesen:
Die Abtei St. Walburg in Eichstätt ist ein Ort mit außergewöhnlicher Geschichte: Seit ihrer Gründung im Jahr 1035 leben hier Ordensfrauen nach der Regel des hl. Benedikt – in ununterbrochener Folge. Damit ist St. Walburg das älteste kontinuierlich bewohnte Frauenkloster in Deutschland. Gegründet wurde es von Domherr Leodegar auf Anregung des damaligen Bischofs Heribert, am Grab der heiligen Walburga, deren Verehrung bis heute Menschen aus nah und fern anzieht.
In der langen Zeitspanne hat die klösterliche Gemeinschaft ihren Weg unbeirrt fortgesetzt. Selbst in der Säkularisation blieben die Nonnen standhaft - was dazu führte, dass St Walburg nicht wie andere Klöster aufgelöst wurde, sondern bestehen blieb. Dieser Geist der Treue und der inneren Standfestigkeit prägt das Kloster bis heute.
Seit Jahrhunderten ist das Gebet das Herz des Konvents. Siebenmal am Tag versammeln sich die Schwestern zum Chorgebet – in der schlichten Kapelle, die sich in die barocke Klosterkirche einfügt. Das Gebet strukturiert den Tag, gibt Halt und verbindet mit Gott – ein stiller, beständiger Dienst für die Welt.
Die Geschichte von St. Walburg ist aber keine bloße Vergangenheit. Sie setzt sich fort in den Lebenswegen der heutigen Schwestern. Frauen aus ganz unterschiedlichen Regionen und Berufen, mit verschiedenen spirituellen Biografien, haben hier ihre Heimat gefunden. Manche stammen aus evangelischen Familien und wurden später katholisch, andere haben erst im Erwachsenenleben zum Glauben (zurück)gefunden. Es ist immer eine tiefe innere Suche, die in St. Walburg ihr Ziel fand.
Die Gemeinschaft zählt heute rund zwei Dutzend Schwestern, getragen vom Vertrauen, dass Gott auch weiterhin Menschen ruft. Der Klosterladen, das Gespräch mit Gästen, das Angebot geistlicher Begleitung – all das verbindet das klösterliche Leben mit der Welt. Wer St. Walburg besucht, begegnet einer „durchbeteten Gottesburg“, wie es Alt-Äbtissin Mutter Franziska Kloos einmal genannt hat: einem Ort des Glaubens, der Weite, der Offenheit – und der Hoffnung.












