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30.04.2025

40. Weihejubiläum unserer Mutter Franziska

Bischof Gregor Maria, die Jubilarin, Spiritual Pfarrer Tobias Göttle und Mutter Elisabeth nach dem Festgottesdienst

Beim anschließenden Frühstück

Am 1. Mai, dem Hochfest der Patronin Bayerns, feierten wir voll Freude das
40. Weihejubiläum unserer Äbtissin em.
M. Franziska. "Ich mache ihn zu einer Säule im Tempel meines Gottes" heißt es im 3. Kapitel der Offenbarung des Johannes. Seit fast 65 Jahren ist Mutter Franziska nun eine Säule in St. Walburg, seit 40 Jahren als geweihte Äbtissin. Sie ist auch fast 7 Jahre nach ihrem Rücktritt eine tragende, unentbehrliche Säule des Klosters und gibt sich Tag für Tag selbstlos und in schwesterlicher Liebe an den Konvent hin. Mit Gaben und Geschenken lässt sich dieses starke Glaubenszeugnis nie aufwiegen. Aber für Mutter Franziska war es ein Geschenk, daß zum Festtag unser Hochwürdigster Herr Bischof Gregor Maria am Morgen mit dem Konvent von St. Walburg und Spiritual Pfarrer Tobias Göttle in der Chorkapelle die Eucharistie feierte und beim anschließenden Frühstück unser Gast war.
Die sehr tiefe Ansprache begann Bischof Gregor Maria mit seinen eigenen Erinnerungen an die Weihe von Mutter Franziska 1985, bei der ihr markantes, herzliches Lachen - sozusagen ihr Markenzeichen - die ganze feiernde Gemeinde, die sich nach der Weihe auf dem Hof versammelt hatte, angesteckt hat. Herr Bischof dankte der Jubilarin für ihre jahrzehntelange Hingabe an den Konvent, obgleich ihr - angesichts der Last des Amtes - das Lachen sicher auch oft vergangen sei. Doch ihr starker Glaube und ihr mütterliches Herz, beides Eigenschaften, mit denen sie sich in bester Gesellschaft mit unserer Bistumsheiligen und Klosterpatronin Walburga befindet, haben ihr immer wieder die Kraft gegeben, St. Walburg mit starker Hand in die Zukunft zu führen. Bischof Gregor Maria zeichnete in seiner Ansprache ein deutliches Bild des Abtes, wie ihn der hl. Benedikt in seiner Regel beschreibt. Er sei weder Psychotherapeut, noch Manager, schon gar kein Diktator, sondern ein Gefäß, in das sich Christus ergießen kann. Er stehe im Kloster nicht an Gottes Statt, sondern er lebe seinen Mönchen/Nonnen die Kindeshaltung Christi vor, seine Hingabe an den Willen des Vaters. Herr Bischof gebrauchte auch das Bild der "Hebamme des göttlichen Lebens", als die sich die Äbtissin eines Klosters verstehen könne. Sie solle ihren Schwestern sozusagen "Geburtshilfe" leisten, indem sie sie anleite, daß Christus in ihnen Gestalt annehme - geboren werde. Die geistliche Elternschaft solle fördern und fordern und den Blick immer wieder von der Enge des Ich auf die Weite des Du der Gemeinschaft richten. Die Kommunio, die geistliche Gemeinschaft und Einheit sei letzlich Sinn und Ziel klösterlichen Lebens. Alle Widrigkeiten, die dieser Einheit im Weg stehen, soll der Abt gleichsam wie ein Schwamm aufsaugen und so beseitigen, was ein hohes Maß an selbstloser Liebe voraussetzt. Ein wertvoller Aspekt, der klösterliches Leben unserer zunehmend individualistischen Gesellschaft als sinnstiftenden Lebensentwurf entgegensetzt.
Verbunden mit seinem innigen Dank wünschte Bischof Gregor Maria Mutter Franziska noch viele gute Jahre in der Gemeinschaft von St. Walburg. Diesem Wunsch kann sich der Konvent nur von ganzem Herzen anschließen! Ad multos annos! Deo gratias!