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Novene vor dem Festtag des heiligen Benedikt von Nursia am 11. Juli

3. Tag - Er hatte den Geist des EINEN - Den Geist Christi

„Der Mann Gottes Benedikt besaß den Geist des EINEN, den Geist dessen der die Gnade der Erlösung schenkt und die Herzen der Berufenen erfüllt“, schreibt Papst Gregor der Große im 2. Buch seiner Dialoge.

Benedikt ist einen langen geistlichen Weg der Erfahrung mit sich selbst und der Gottsuche gegangen. Der Weg führte vom Abbruch seiner Studien in der dekadenten Weltstadt Rom, zum Leben als Einsiedler in einer Felseneinsamkeit. Bei der späteren Übernahme und Gründung von kleinen Klöstern bleibt ihm Scheitern und neiderfüllte Anfeindung nicht erspart. Mit einigen Mönchen macht er sich auf und gründet auf dem Berg Monte Cassino südlich von Rom ein neues Kloster. Hier schreibt er seine Regula für Mönche (etwa im Jahr 529).

Wichtigste Grundlage seiner Regel ist die Heilige Schrift, die in nahezu allen Kapiteln zitiert wird oder sich in Leitworten und Inhalten mit den Worten der Regel verbindet.

Gleich im Prolog gibt er die Richtung und das Ziel an:

„Gehen wir unter der Führung des Evangeliums seine Wege, damit wir ihn schauen dürfen.“   (RB Prolog 21)

Im Schlusskapitel erinnert er noch einmal daran, den Weg der Nachfolge Christi anhand der Heiligen Schrift zu gehen:

„Ist denn nicht jede Seite oder jedes von Gott beglaubigte Wort des Alten und Neuen Testamentes eine verlässliche Wegweisung für das menschliche Leben?“   (RB 73,3)

Die Hl. Schrift war die Quelle, aus der Benedikt täglich in der lectio divina (der geistlichen Schriftlesung) schöpfte. In Lesung, Meditation und Gebet anhand der Bibel kam er Gott immer näher. Am Beispiel und den Worten Jesu formte er sein Leben. So strahlte er immer mehr den Geist Christi aus. Deshalb ist in Benedikts Klöstern die lectio divina, die tägliche geistliche Schriftlesung, ein grundlegendes Element. Sie soll den Einzelnen zum einzigen Ziel führen:

„Der Liebe zu Christus nichts vorzuziehen“ (RB 4,21),
ein Geist mit Ihm zu werden.

Die weit geöffneten Arme Jesu auf dem Kreuz in unserem Kloster St. Walburg in Eichstätt, die gleichsam alle umfangen, die zu ihm aufschauen, zeigen uns die Liebe Gottes in seinem für uns gekreuzigten und auferstandenen Sohn Jesus Christus.

Heiliger Gott,
dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt.
Schenke uns auf die Fürbitte des heiligen Benedikt
eine tiefe Wertschätzung für dein Wort in der Hl. Schrift.
Hilf uns, in der Nachfolge deines Sohnes unser Leben zu gestalten
und zum Segen für unsere Brüder und Schwestern zu werden.
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
Amen.

 Text: Sr. Maria OSB
Gotisches Astkreuz, 14. Jh, Abtei St. Walburg

 

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