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Novene vor dem Festtag des heiligen Benedikt von Nursia am 11. Juli

9. TAG - NÄCHTLICHES GEBET - DIE KOSMISCHE VISION

Viele bildliche Darstellungen des heiligen Benedikt zeigen den Mönchsvater mit der Weltkugel in einem Lichtstrahl seitlich über ihm. Diese Bilder verweisen auf eine kosmische Vision, die ihm gegen Ende seines Lebens von Gott geschenkt wurde.In der Lebensbeschreibung im 2. Buch der Dialoge erzählt der hl. Papst Gregor der Große im 35. Kapitel über dieses Geschehen:

Benedikt wacht eines Nachts. Er betet inständig und voller Erwartung schaut er aus dem Fenster in die Dunkelheit hinaus. Plötzlich wird das Dunkel wunderbar hell und wie in einem Lichtstrahl erblickt und erkennt er die ganze Welt.

Dieser geschenkten Vision geht voraus, dass Benedikt wach ist - gemeint ist eine innere und äußere Wachsamkeit mit besonders intensiver Aufmerksamkeit und Empfänglichkeit.

Er wendet sich Gott zu im Gebet. Seine Sehnsucht und Hoffnung ist auf ihn allein konzentriert. Diese Haltung wird gleichsam zum Gefäß, in das Gott die Erfahrung seiner Gegenwart und die Erkenntnis der Schöpfung hineinlegt.

Wachsamkeit, Gebet und hoffnungsvolle Erwartung bedürfen bei uns Menschen der steten Erinnerung, Einübung und Vertiefung im Alltag.

Dann können sie mehr und mehr Halt und Orientierung vermitteln bei den großen und kleinen Herausforderungen des Lebens.

Allmächtiger, gütiger Gott,
es gibt viele Erfahrungen und Erkenntnisse,
die uns geistig, seelisch und leiblich beeinflussen und prägen.
Hilf uns, nach dem Vorbild des heiligen Benedikt,
im Beten und Streben wachsam und dir zugewandt zu sein,
damit wir in und über den irdischen Gegebenheiten
immer wieder deine Gegenwart wahrnehmen können.
Amen.

Text: Sr.M.Elisabeth OSB
Bild: Nonnenmalerei auf Pergament, um 1700, Abtei St. Walburg


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