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Novene vor dem Festtag des heiligen Benedikt von Nursia am 11. Juli

7. TAG - ZEIT

„Damit alles zur rechten Zeit geschieht.“ (RB 47,1)

Hoch über dem barocken Orgelprospekt in der Klosterkirche der Benediktinerinnenabtei St. Walburg zeigt diese Uhr Zeit und Stunde an.
Der Künstler, der sie anbringen ließ, meinte damit weniger die technische Zeitmessung, vielmehr verstand er dieses Symbol im Sinne des hl. Benedikt als Mahnung, alle Zeit als Gottes Zeit anzusehen.
Der Mönchsvater schreibt in seiner Regel:

„Die Zeit zum Gottesdienst am Tage und in der Nacht anzukündigen ist Sorge
des Abtes. Er selbst gebe das Zeichen oder übertrage die Sorge dafür einem gewissenhaften Bruder,
damit alles zur rechten Zeit geschieht.“

Der Gebrauch der Zeit hat für St. Benedikt und für alle, die unter seiner Leitung stehen bzw. sich von dieser inspirieren lassen, eine geistliche Dimension. Es gilt, die von Gott geschenkte Zeit nicht nur geschickt zu organisieren, sondern als einen ernsten und hohen Auftrag zu erkennen, diese Zeitspanne in Seinem Licht zu leben und zu gestalten. Die Worte bei der österlichen Feuerweihe begründen dies in erhabener Sprache:

Christus gestern und heute
Anfang und Ende
Alpha und Omega
Sein ist die Zeit
und die Ewigkeit.

Ich sehe meine benediktinische Tagesordnung, so schlicht und so monoton sie auch bisweilen sein mag, erhellt von diesem Glauben, dass Christus Herr von Zeit und Ewigkeit ist und dass deswegen alles zur rechten Zeit geschieht.

Herr, unser Gott,
dein ist die Zeit und die Ewigkeit.
Lehre uns, nach der Weisung des hl. Benedikt
all unsere Tage, die du uns schenkst,
vor dir zu stehen und dir zu dienen.
Vollende unser Leben
nach dieser Zeitlichkeit
in der Ewigkeit deines göttlichen Lebens.
Amen.


Text: Äbtissin M.Franziska OSB


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